Geocaching ist tot
Posted by moenk on
Seit 2009 behaupte ich, dass es mit dem Geocaching so langsam dem Ende zu geht. Heute ist es soweit. Ich erkläre Geocaching als tot. Im Jahre 2010 war noch die beste Zeit des Geocachings, jetzt ist es endgültig soweit, das Hobby hat seine beste Zeit hinter sich.
Nicht nur die Beiträge in der grünen Hölle, auch die Statistiken zu Geocaching lassen einen deutlichen Trend erkennen. Auch Blogs und Podcasts, um 2011 noch inflationär am Start, sind nun in den Geocaching-News deutlich weniger zu sehen.
Ich habe immer den Vergleich mit dem CB-Funk strapaziert. Dazu die Vermutung, dass das ehemalige Hobby für Geeks zu einem Mainstream verkommt und Hans und Franz dem ganzen mit Stress auf Kindergarten-Niveau den Rest geben. Ähnlich wie CB-Funk vor vielen Jahren bevor es Handys gab, war Geocaching mal ein schönes Hobby: "Suche Dosen und finde Freunde!" brachte es ein mittlerweile verstorbener Kollege aus Bremen auf den Punkt.
Was ich übersehen oder ignoriert hatte, war die technische Entwicklung: Ohne preiswerte (um nicht zu sagen billige) Mobiltelefone hätte der Amateurfunk nicht nur für mich vielleicht noch eine Bedeutung. Dem sozialen Ende des Hobbys spielte nämlich das technische Ende in die Hände. Das haben wir heute beim Geocaching wieder. Der Ausverkauf hat begonnen, die letzten GPS-Empfänger und TBs oder Geocoins gibts nun beim Elektronik-Discounter - war irgendwann mit den Funkgeräten bei Quelle auch so.
Ich komme aus einer Epoche, wo Computer noch kleine Schränke mit großen Disketten waren. Dann kamen die PCs, später GUIs, viel später das Internet. Viel wichtiger dabei: Jede neue Generation der Computerei brachte eine höhere Marktdurchdringung. Geocaching kommt aus der Epoche Web 2.0, also der Kram mit "syndication" und "user generated content". GPS war damals recht frisch und geek, die ersten Geräte für andere Zwecke konzipiert. Geocaching kann schon fast als "oldschool" betrachtet werden gemessen an aktuellen technischen Entwicklungen.
Wir leben jetzt in der Epoche "Internet immer und überall", da ist für archaisches Dosen suchen im Dreck der Stadt kein Platz mehr. Das war auch nie Geocaching, da ging es um Munkisten jenseits der Zivilisation. Geocaching wird daher in der Natur noch zeitweise eine Nische besetzen können. Und auch hier wird der technische Fortschritt neue Varianten bereit halten um Natur technikgestützt zu erleben.
Schwache Abklatsche des Spiels mit QR-Codes wie Munzee sind da allerdings nicht der große Wurf, die Technologie erlaubt mehr Spieltiefe. Halbherzig vorangetriebene Innovationen wie Wherigo wiesen da schon mal die Richtung wurden aber eher zum Rohrkerpierer. Die Zukunft gehört neuen "location based games", von denen es nebem dem aktuellen Ingress noch viele weitere geben wird.
Ich habe 2003 mit Geocaching begonnen, es hat mich abgeholt, da kamen wohl die Gene von Vermesser-Opa durch. Ich habe Geoinformatik studiert um alles besser zu verstehen und das ist mein Job heute. Auf meinem Android habe ich auch c:geo, eine hervorragende Geocaching-App, von der sich die Herren aus Seattle mit ihrem Murks mal eine Scheibe abschneiden können.
Ich kann damit toll Dosen suchen, sowas hätte man um 2006 mal haben sollen, da haben wir uns noch über "paperless caching" auf alten Palmtops gefreut, aber die Luft ist raus. Ich werde nicht mehr im Dreck nach Filmdosen suchen oder mir über Rätsel anderer Leute Gedanken machen.
Geocaching ist zumindest für mich seit heute tot. Ab und an werde ich noch mal in einer kleinen Runde das Garmin in der Hand nehmen, ein paar Punkte für die OpenStreetMap machen und vielleicht in kleiner geselliger Runde eine Dose suchen. Für den Geoclub bedeutet das allerdings, dass er sich nicht nur auf Geocaching beschränken kann, sondern weiter für andere Geo-basierte Spiele geöffnet wird.
Nicht nur die Beiträge in der grünen Hölle, auch die Statistiken zu Geocaching lassen einen deutlichen Trend erkennen. Auch Blogs und Podcasts, um 2011 noch inflationär am Start, sind nun in den Geocaching-News deutlich weniger zu sehen.
Ich habe immer den Vergleich mit dem CB-Funk strapaziert. Dazu die Vermutung, dass das ehemalige Hobby für Geeks zu einem Mainstream verkommt und Hans und Franz dem ganzen mit Stress auf Kindergarten-Niveau den Rest geben. Ähnlich wie CB-Funk vor vielen Jahren bevor es Handys gab, war Geocaching mal ein schönes Hobby: "Suche Dosen und finde Freunde!" brachte es ein mittlerweile verstorbener Kollege aus Bremen auf den Punkt.
Was ich übersehen oder ignoriert hatte, war die technische Entwicklung: Ohne preiswerte (um nicht zu sagen billige) Mobiltelefone hätte der Amateurfunk nicht nur für mich vielleicht noch eine Bedeutung. Dem sozialen Ende des Hobbys spielte nämlich das technische Ende in die Hände. Das haben wir heute beim Geocaching wieder. Der Ausverkauf hat begonnen, die letzten GPS-Empfänger und TBs oder Geocoins gibts nun beim Elektronik-Discounter - war irgendwann mit den Funkgeräten bei Quelle auch so.
Ich komme aus einer Epoche, wo Computer noch kleine Schränke mit großen Disketten waren. Dann kamen die PCs, später GUIs, viel später das Internet. Viel wichtiger dabei: Jede neue Generation der Computerei brachte eine höhere Marktdurchdringung. Geocaching kommt aus der Epoche Web 2.0, also der Kram mit "syndication" und "user generated content". GPS war damals recht frisch und geek, die ersten Geräte für andere Zwecke konzipiert. Geocaching kann schon fast als "oldschool" betrachtet werden gemessen an aktuellen technischen Entwicklungen.
Wir leben jetzt in der Epoche "Internet immer und überall", da ist für archaisches Dosen suchen im Dreck der Stadt kein Platz mehr. Das war auch nie Geocaching, da ging es um Munkisten jenseits der Zivilisation. Geocaching wird daher in der Natur noch zeitweise eine Nische besetzen können. Und auch hier wird der technische Fortschritt neue Varianten bereit halten um Natur technikgestützt zu erleben.
Schwache Abklatsche des Spiels mit QR-Codes wie Munzee sind da allerdings nicht der große Wurf, die Technologie erlaubt mehr Spieltiefe. Halbherzig vorangetriebene Innovationen wie Wherigo wiesen da schon mal die Richtung wurden aber eher zum Rohrkerpierer. Die Zukunft gehört neuen "location based games", von denen es nebem dem aktuellen Ingress noch viele weitere geben wird.
Ich habe 2003 mit Geocaching begonnen, es hat mich abgeholt, da kamen wohl die Gene von Vermesser-Opa durch. Ich habe Geoinformatik studiert um alles besser zu verstehen und das ist mein Job heute. Auf meinem Android habe ich auch c:geo, eine hervorragende Geocaching-App, von der sich die Herren aus Seattle mit ihrem Murks mal eine Scheibe abschneiden können.
Ich kann damit toll Dosen suchen, sowas hätte man um 2006 mal haben sollen, da haben wir uns noch über "paperless caching" auf alten Palmtops gefreut, aber die Luft ist raus. Ich werde nicht mehr im Dreck nach Filmdosen suchen oder mir über Rätsel anderer Leute Gedanken machen.
Geocaching ist zumindest für mich seit heute tot. Ab und an werde ich noch mal in einer kleinen Runde das Garmin in der Hand nehmen, ein paar Punkte für die OpenStreetMap machen und vielleicht in kleiner geselliger Runde eine Dose suchen. Für den Geoclub bedeutet das allerdings, dass er sich nicht nur auf Geocaching beschränken kann, sondern weiter für andere Geo-basierte Spiele geöffnet wird.
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Comments
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Gruß,
fein
Uwe on :
Allerdings kommt es immer drauf an was man selber aus dem Hobby macht.
Wenn einem der 'Statistikwahn' der Wahn auf jeden Schornstein nen Petling zu klöppeln oder das ganze Homezone free am Wertesten vorbei geht ist diese Hobby eigentlich ganz nett (so wie in den letzten 7 Jahren)
Das Geocaching von vor ein paar Jahren... ist schon lange zu Grabe getragen worden....
Dafür gibt es viele verschiedene Gründe
hcy on :
Clownfisch on :
Generell gebe ich Dir aber recht. Wenn ich mir die Bekannten ansehe, die das Cachen zwecks der Dosensuche angefangen haben, stelle ich fest, dass die nach einer gewissen Zeit die Lust verlieren. Es gibt genug Cacher, wo die die Fundzahlen nicht mehr weiter steigen. Das von der Technik abzuleiten halte ich aber für falsch. Dann könnte man ja gleich sagen, es wird bald keiner mehr Computer nutzen, weil die jetzt jeder günstig haben kann. Und der CB-Funk ist imho deswegen gestorben, weil mit Mail und Chat einfachere Nachfolgemedien kamen, die den Riesenaufwand nicht mehr benötigten.
Ich hab das Cachen primär eigentlich nie wegen der Dosen gemacht. Mir ging es eher ums wandern und um das Naturerlebnis. Ich suche erst meine Tour aus und dann schaue ich, ob da Dosen liegen. Im Gegenteil, ums Kaisergebirge mache ich eher einen Bogen seit da der PT liegt. Wobei ich zugeben muss, dass meine Hauptwanderung dieses Jahr die Zillertaler Runde wird, weil es da ja noch einen FTF zu holen geben soll.
Meine Hoffnung ist, dass sich Geocaching wieder gesundschrumpfen wird.
moenk on :
CB-Funk wurde eher von Mobiltelefonie ersetzt. Hör heute mal rein auf 27 MHz - tot. Mausetot. Totenstille. Rauschen.
Geocaching ist tot, wann genau spielt für keine Rolle wo ich es für mich erkannt habe.
Stephan on :
Hat Chuck Norris alle Dosen gefunden und geloggt?
Verdammt... Wir haben gerade nen Verein gegründet... Hättest du uns das nicht eher sagen können...
:P
moenk on :
Stephan on :
Wie schnell doch ein Jahr rum ist.
Schon wieder 1. April.
Kalleson on :
Im Geoclub ging es bisher um Geocaching???
moenk on :
JR849 on :
Zugegeben, Geocaching ist mit der heutigen Technik vielleicht nicht mehr ganz Up-To-Date, es sind gefühlt immer mehr Deppen unterwegs und viele Dosen lasse ich auch einfach liegen. Nichts desto trotz macht es mir irgendwie noch Spaß. Ich bin in der Hinsicht vielleicht etwas altmodisch, aber ich habe nach wie vor am Ziel gerne mal was in der Hand und kann mit dem virtuellen Beschießen von Portalen oder dem irgendwie geschlechtslosen Scannen von Aufklebern derzeit nicht wirklich was anfangen. ;-)
mike_hd on :
Für mich werden es am nächsten WE auch 10 Jahre und auch für mich ist GC ziemlich tot. Nicht ganz, ab und zu werde ich auch noch mal ein paar Dosen suchen gehen.
Die Luft bei GC war raus, als jeder I.... mit einem Smartphone loszog. Ab da gab's nur noch Quantität, das ursprüngliche, was GC so interessant machte, war verloren.
Ich wende mich daher mit Freude meinem alten Hobby zu, welches ich nun wiederentdeckt habe. Da gibt's zum Glück auch heute noch nicht die Massen an I......
Reflektor on :
Darüber lamentieren ob und ab wann Geocaching tot ist bringt mich persönlich eh nicht weiter.
Und alle warten auf die Wende zur Gesundschrumpfung, aber das kann leider noch einiges dauern.
Ich werde mich mal entspannt zurücklehnen meine Sachen weiter durchziehen und mal das Cachen noch ein paar Jahre weiter betreiben.
Und schöne uund interessante Orte bekomme ich weiterhin dadurch zu sehen.
Zu den nicht schönen gehe ich einfach nicht hin. ;)
Alles wird gut (man weiss nur nicht ob man das noch miterleben wird).
Gruss
Reflektor
Stephan on :
Lumpi-LP on :
- Lumpi-LP / DG6DCR -
thardes2 on :
Deine Argumentation und deine Problem wirken auf jeden Fall nicht besonders durchdacht und seriös.
moenk on :
Carsten on :
Rene on :
DO4RP
kaeschkaefer on :
moenk on :
Starglider on :
Es ist in den letzten Jahren nicht mehr gewachsen sondern krebsartig gewuchert.
Dazu hat die Pro-Powertrail-Politik in Seattle ein gutes Stück beigetragen.
moenk on :
Robin on :
Ersteres wird in meinen Augen nicht passieren. Dafür gibt es zu viele Dosen. Und die schiere Quantität kann einem (altgedienten) Geocacher auch egal sein. Mit der entsprechenden Erfahrung ist es möglich gute Geocaches zu identifizieren. Und eben nur die dann auch zu machen. Es zwingt einen ja keiner dazu, schlechte Dosen zu suchen.
Geocaching uncool zu finden, nur weil es im Mainstream angekommen ist, ist für mich das gleiche wie Fan von einer Band zu sein, sich aber von ihr in dem Moment abzukehren sobald sie Erfolg hat und im Mainstream angekommen ist.Nur weil viele andere auch die Musik hören, wird sie ja nicht automatisch schlechter.
Das Zweite gilt es zu vermeiden. Und dafür gehört der Mainstream aufgeklärt. In meinem Buch zum Geocaching greife ich das Thema "Naturverträgliches Geocaching" auf. Ich weise auf Problematiken hin und mache sensibel für die verschiedenen Interessensgruppen.
Beim Thema "einen Geocache verstecken" weise ich im Buch auch darauf hin, dass die 1.000 Dose an einem Verkehrsschild kein Mensch braucht sondern Qualität vor Quantität geht.
Bücher und Vereine sind gute Medien um diese Aufklärungsarbeit zu leisten.
Clyde Barrow on :
Heute betreibe ich "hohen" Aufwand, um eine lohnenswerte Cachetour mit erfolgsversprechenden Caches hinzubekommen.
Zu oft war man spontan los und hat nur Mist gefunden, wobei man anschliessend das Cachen und den hohen Aufwand, aber auch die Gedankengänge mancher Cacher in Frage stellen mußte.
Es wird sich zeigen, ob man mit angemessenem Aufwand für sich ungeeignete Caches aussortieren kann, um den Spaß an diesem an sich schönen Hobby zu behalten.
Clownfisch on :
Kurratus on :
Früher war immer alles besser!?
Bekannt ist nun einmal, das in den Blogs oder Foren gerne polarisiert wird.
Je höher die Frequenz, desto besser beißen die Fische.
Das überhaupt noch über geocachen gebloggt wird erstaunt mich, da die Blogosphere doch ebenfalls seit einigen Jahren tot ist.
Ich gehöre zur schweigenden Mehrheit,die nie aus den Augen verloren hat,
warum man mit gc angefangen hat.
Man pickt sich das heraus,worauf man Lust hat.
So einfach ist das.
Die gute Nachricht.
Endlich öffnet sich der Geoclub auch für andere Geo Spiele.
So bleibt man als Leser auf den neuesten Stand und WTF, wer weiß was in Zukunft noch alles kommt.
Atomaffe on :
http://atomaffe.de/index.php/geocaching-lebt/
ksmichel on :
Earl on :
Amateurfunk hat fuer mich rein garnichts damit zu tun. Das ist ein Experimentalfunkdienst fuer mich und als solchen nutze ich ihn auch. Zum Quatschen hab ich Skype. Aber Skype kann mir nicht den Spas geben mit einem selbstgebauten minimal TRX und WSPR den Atlantik ueberbrueckt zu haben. Das ist einfach was ganz unterschiedliches.
Ich lehne mich mal ein wenig polemisch aus dem Fenster und sage: wer den AFU mit dem CB-Funk vergleicht, war nur AFU um dort zu quatschen und nicht um zu experimentieren. Lizenz hin oder her.
Gunnar on :
Ich habe Geocaching immmer als gute Abwechselung gesehen zum Radtourenfahren. Man hat immer ein Ziel gehabt. Einfach nur so durch die Gegend fahren ist doch langweilig geworden. Ich glaube das ich mit Geocaching im Moment nicht aufhören möchte.
Aber die Cachezahl ist schon start explodiert. Das ist mir schon fast zuviel.
Ingress kann ich nicht als Zukunft sehen. Nur auf das Handy zu starren ... das kann doch nicht die Zukunft sein.
moenk on :
Gunnar on :
Ich habe zwar auch einen Account bei Munzee und sogar für Ingress. Aber Munzee sehe ich nur als Spielerei für zwischendurch.
Ingress empfinde ich nicht als vollständigen Ersatz für das Geocaching. Da fehlt mir das haptische. Nur auf das Smartphone zu starren die ganze Zeit das reicht mir nicht.
moenk on :
Gunnar on :
Und dieses ewige Gewahrte bis ein Portal wieder hackbar ist.
Nein, danke. Ingress macht mir keine Spass mehr.
moenk on :
Gunnar on :
Geocaching gibt es doch auch auf den Falks, den Medions und den Magellans.
Wenn ich Ingress spiele blicke ich nur auf mein Smartphone. Das ist mir einfach zu wenig. Ich möchte was suchen ... was ich in der Hand halten kann.
Gibt es Nachtcaches, Mysterys, Mulits bei Ingress? T1 oder T5?
Naja .... aber jeder so wie er mag. Für mich war es ein kurzer Ausflug. Da suche ich lieber Munzees nebenbei.
moenk on :